Donnerstag, 9. Oktober 2014

Hinterm Tellerrand geht's weiter

Wenig originell träller ich seit ein paar Tagen diese paar Worte Hinterm Tellerrand geht's weiter ...
und imitiere dabei höchst erfolglos Udo Lindenbergs Stimme
bei Hinterm Horizont geht's weiter ...

Schon klar, woran ein erfolgreiches Entrümpeln und Erschlanken scheitert:
ich habe ganz eindeutig zu wenig Zeit neige dazu, mich dauernd zu verzetteln oder bin einfach auch mal vieeeel zu träge.
Heute darf ich - heute ist Vollmond.
Morgen lähmt mich evtl. dass Oktober ist.
Im November ist es der Herbst ... oder 2014 - so eine 14 hat was Lähmendes.
Oder ist es eher die 2000?

Egal, da ich so meinen Alltag schon kaum in den Griff bekomme, habe ich beschlossen, dass ich gerne auch noch ein Ehrenamt ausüben möchte.
Und ganz erstaunlich zielstrebig war ich gestern nun beim DRK bei einer Ehrenamt-Beraterin.
Ich wusste bis Dienstag gar nicht, dass es so etwas gibt. Für alle denen es ähnlich geht, erwähne ich diese Möglichkeit also einmal.
Die Beraterin war wirklich fähig und schloss mit mir hintereinander weg zig Möglichkeiten ehrenamtlicher Arbeit aus:
Ich bin keine Hilfe bei Menschen, die zB Wunden haben, die Hilfe bei Gang auf die Toilette bräuchten oder evtl. sabbern, da ich außer bei meinen Kindern umgehend mit einem Brechreiz zu kämpfen habe oder schlicht umkippe.
Nicht hilfreich.
Für Menschen, die gerade sterben, wäre ich keine Stütze.
Vermutlich müssten sie und ihre Angehörigen mich trösten.
Für Menschen, die persönliche Probleme haben, wäre ich keine Stütze, da ich völlig unsensibel für Probleme bin, die ich selbst noch nicht hatte.
Bzw. für Probleme, die ich selbst gerade nicht habe.
Es wäre wenig hilfreich, wenn ich ihnen ständig vorschlüge, sich einen Kaffee zu kochen, oder sich doch einfach mal zusammen zu reißen.
Intensiver Umgang mit alten Menschen, könnte mir Angst vor meiner Zukunft machen und außerdem ist das ein Thema, dass mich eher Kraft kostet und lähmt.
In einer Kleiderkammer möchte ich keinesfalls arbeiten, da beide Alternativen:
man packt Kleidersäcke aus
man nimmt Kleiderspenden an
in mir gruselige Erinnerungen an die Zeit wecken, in der ich für Hilfstransporte nach "Jugoslawien" Spenden gesammelt habe.
Boah, da füllen Menschen Säcke mit dreckiger, zerrissener, unvollständiger Kleidung und erwarten auch noch Dank für ihren Müll!
Dafür fehlt mir die nötige Portion Gelassenheit und Diplomatie.
Hausaufgabenbetreuung?
Ich behauptete, heilfroh zu sein, dieses Thema bei meinem eigenen Nachwuchs gerade hinter mir zu haben, was aber glatt gelogen ist.
Mein eigener Nachwuchs hat seinen Verstand von seinem Papi geerbt und erzielte Leistungen auf Schulen, die für mich außerhalb meiner Möglichkeiten liegen.
Dazu kommt, dass ich ein phänomenales Siebgedächtnis habe und anders als Freundinnen, die bei Schlagworten wie Polynomdivision einfach im Gedächtnis kramen und dann schlüssig erklären können, nur mit einem "bitte, was?" reagieren kann.
Immerhin weiß ich mittlerweile, dass es dazu einen schmissigen Song bei Youtube gibt ...
Ich liebe noch heute den Mathelehrer meines Sohnes, der den Eltern streng verbot, ihren Kindern bei Mathe zu helfen und habe mich immer treu an dieses Verbot gehalten.

Ha! Wir haben aber doch noch was für mich gefunden.
Mal schauen, was daraus wird.

Den Themen "Entrümpeln" oder "Erschlanken" komme ich damit natürlich nicht näher.
Stecken wir es in die Schublade der "Sinnsuche".

Entrümpeln:
In Sachen Ordnung habe ich einen herben Rückschlag erlitten, als ich mich daran begab, mein Wollgebirge abzutragen.
Ich hatte meine Wollvorräte in Kisten verpackt und hinter meinem Kleiderschrank gestapelt.
Als ich nun die unterste Kiste brauchte, musste ich feststellen, dass hinter meinem wundervollen Stapel die Wand feucht geworden ist. Argh!
Also habe ich alle Kisten mitten in mein Schlafzimmer gestellt.
Dann kam auch noch jede Menge Besuch und ich räumte alles Unordnung aus der Kate in mein Schlafzimmer, das keiner der Gäste während seines Besuchs betreten würde.
Das machte die Kate oberflächlich ordentlich und wirft natürlich ein ganz trauriges Licht auf mein Liebesleben ...
Nachdem alle Gäste wieder abreisten, gelang es mir, 2 Löcher in die Unordnung zu reißen. ... was insgesamt nur einen noch unordentlicheren Eindruck macht.
Vorher war das Zimmer gleichmäßig verwüstet, jetzt sind da zwei leere Flecken in der Verwüstung ...

Kurzzeitig dachte ich, einen grandiosen neuen Ort für meine Handarbeitssachen gefunden zu haben, denn immerhin ist meine Tochter zwecks Studium ausgezogen. Ich habe ihr ihre Möbel abgekauft um ein voll möbliertes Gästezimmer zu haben und nun würde ich ihre Kommode mit meiner Wolle füllen.
Die Kommode erwies sich noch als prall gefüllt, da die Studentenbude recht klein ist und sie nur das Nötigste mitgenommen hat. Ich überlegte kurz, ihre Füllung in Kisten zu packen ... nein, zu aggressiv.
Ich überlegte kurz, sie zu bitten, ihre Füllung ... ach nein, zu früh.
Ha!
Ich fand den idealen Platz für 2 Wollkisten unter ihrem Schreibtisch (weit weg von der Wand)
Daher 2 Löcher in der Verwüstung und eine gewisse Ratlosigkeit.

Abnehmen:
Ich habe im Sommer eine höchst abstruse Diät gemacht, bei der ich hauptsächlich Fleisch, Fisch und Tofu gegessen habe.
Dukan-Diät.
Ich nahm zügig 6 Kilo ab.
Dann wurde ich krank - Grippe, aber wie!
und als ich die Diät wieder aufnehmen wollte, klickte ich mich in die Dukan-Gruppe, bei Facebook,
sah das Foto eines Tellers Fleisch mit Fisch und gekochten Eiern - und wollte Veganer werden.
Es führt kein Weg zurück zu Dukan.
(natürlich hatte ich mir ein schmissiges Buch zum Thema gekauft und mein Anfangsgewicht eingetragen, das 2 Kilo unter meinem derzeitigen Gewicht liegt - die verschwundenen Kilos sind also zurück und haben Freunde mitgebracht ...
meine unendliche Geschichte.)

1 Kommentar:

  1. Himmel, die Diät klingt wirklich schrecklich! Vielleicht hast du es schon versucht, aber eine Freundin von mir hat mit Akkupunktur extrem abgenommen und sich tatsächlich fast halbiert.

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